Technische Vorgänge zu erklären, kann schon mal eine echte Herausforderung sein. Erst recht, wenn man diese Vorgänge sehr jungen Kindern erklären möchte. Deshalb ist es immer am besten, wenn man sich hierzu Bilder und Modelle zur Hilfe nimmt und an ihnen die Wunder der Mechanik zeigt.
Mit diesen Experimentierkasten von Kosmos, welches den umschweifenden Titel „Mein erster Experimentierkasten Technik“ hat, können bereits fünfjährige Kinder einfache mechanische Versuche gemeinsam mit ihren Eltern durchführen.
Wie gut das Ganze funktioniert, was alles darin enthalten ist und ob es lohnenswert ist, sich diesen Kasten zu kaufen, schildere ich im folgendem Artikel.
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Was ist der „Mein erster Experimentierkasten Technik“?
Der „Kosmos Mein erster Experimentierkasten Technik“ ist ein Experimentierkasten für Kinder ab 5 Jahren, der vor allem einfache mechanische Versuche beinhaltet.
Die mitgelieferten Elemente ermögliche den Bau von unterschiedlichen Fahrzeugen, einem Kran und zwei Booten, die aus den bekannten Kosmos Systembauteilen und stellenweise Styropor konstruiert werden. Außerdem gibt es noch weitere Utensilien, um Papierflieger und Daumenkinos zu basteln und weiter Experimente durchführen zu können.
Mit den Kosmos Systembausteinen werden allerhand Fahrzeuge, Boote und ein Lastenheber konstruiert. Mit dem gelben Hebel werden die roten Dübel wieder herausgehebelt.
Der Schwierigkeitsgrad ist bewusst einfach gehalten, da der Experimentierkasten für Vorschulkinder als Einstieg in die Technik und Physik gedacht ist. Auch die Anleitung ist mit besonders vielen Bildern versehen, damit Kinder, die noch nicht lesen können, in der Lage sind, die Experimente und Fahrzeuge nachzubauen.
Was steckt drin?
Mit insgesamt 70 Teilen und einer 48-seitigen Anleitung sind ganze 21 Experimente möglich. Neben den bereits erwähnten Bildern enthält die Anleitung auch viele interessante Informationen und Erklärungen zu den etlichen Versuchen. So können Kinder, die schon zur Schule gehen, ihre Lesefähigkeiten testen und verbessern. Die Texte sind hierbei ungefähr auf dem Niveau der 3. Klasse.
In diesem kurzen Video zeige ich, was im „Mein erster Experimentierkasten Technik“ vorhanden ist:
Das wird nicht mitgeliefert
Wie man es üblicherweise von vielen Experimentierkästen kennt, werden auch hier weitere Materialien aus dem Haushalt und Kinderzimmer benötigt. Dazu gehören:
- Papier
- Stift
- Klebeband
- Klebstoff
- Schere
- Messer
- Münze
- Wasserglas
- Plastikbecher
- Rührschüssel
- 2 leere Joghurtbecher
- 2 Kochlöffel aus Kunststoff
- Paketschnur
- Küchenpapier
- 1 langes Holzbrett als Rampe
- einige Bücher
- Bauklötze, murmeln und Spielzeugfiguren
Wie experimentiert es sich?
Auffällig bei diesem Technik-Baukasten ist, dass er im Vergleich zu anderen Baukästen sehr viel Material zum Basteln hat, das ausgeschnitten, gefaltet und geklebt werden muss. Da aber die Zielgruppe Kinder ab 5 Jahren sind, ist das grundsätzlich erst mal eine gute Sache.
So gibt es Beispielsweise ein Experiment, bei der eine kleine Wippe aus Pappe gebastelt wird, um anschließend mit ein paar Murmeln als Gewicht das Hebelgesetz spielerisch kennenzulernen (zweiseitiger Hebel).
In einem anderen Versuch wird wiederum ein Fallschirm aus einem Papiertuch gefertigt, an dem ein kleines Gewicht festgebunden wird. Diesen lässt man dann aus einer beliebigen Höhe fallen und sieht zu, was passiert. Das macht besonders viel Spaß, wenn man den Fallschirm von einem Balkon oder im Treppenhaus startet.
Für Kinder, die nicht nur basteln wollen, gibt es außerdem die beliebten Kosmos Systembausteine, mit denen ein normales und ein aufziehbarer Auto und ein Segel- bzw. ein Schaufelradboot gebaut werden können. Des Weiteren werden die Systembausteine auch noch für andere kleine Experimente gebraucht.
Das aufziehbare Auto wird mit einem einfachen Gummiband angetrieben. Das Zusammenstecken der Dübel erfordert teilweise relativ viel Kraft.
Beim Konstruieren der Fahrzeuge dient das beigelegte Heft als Bauanleitung. Hierzu wird jeder Schritt ausschließlich in bunten Bilder erklärt, ähnlich wie man es auch bei Lego kennt. So können auch Kinder, die noch nicht lesen können, alle Teile zusammenbauen. Da das aber manchmal etwas kompliziert ist, ist eine helfende Hand der Eltern nötig. Dazu wird aber auch mit einem Infobild in der Bauanleitung hingewiesen.
Das Schaufelradboot besteht zum Teil aus Styropor. Dazu wird das Boot aus dem Styroporeinsatz im Experimentierkasten mit einem Messer herausgeschnitten.
Natürlich bietet das Heft auch Zusatzinformationen zu naturwissenschaftlichen Themen für Kinder, die eben doch schon lesen können und mehr zu bestimmten Experimenten wissen möchten. Die Texte sind meistens recht kurz und nach meiner Einschätzung vermutlich am besten für Zweit- bis Drittklässler geeignet.
Am spaßigsten ist wohl der Versuch, bei dem man aus den Systembausteinen und weiteren Materialien einen kleinen Lastenheber fertigt. Dieser wird am Schreibtisch oder einem Schränkchen mit Bücher beschwert, um anschließend mit den Haken Gegenstände zu heben. Mit ein bisschen Fantasie fühlt man sich gleich wie ein Bauarbeiter oder Kranführer.
Mein Fazit
Der „Kosmos Mein erster Experimentierkasten Technik“ variiert zwar bei seinen Experimenten vom Schwierigkeitsgrad manchmal recht stark, allerdings sind die Experimente trotz Allem vergleichsweise sehr einfach gehalten. So kann auch ein fünfjähriges Kind mit gelegentlicher Hilfe der Eltern bei Aufbau und Durchführung viel Spaß haben.
Die unterschiedlichen Versuche fördern die Motorik der Kinder und sind sehr abwechslungsreich – es wird gebastelt, gebaut und beobachtet. Dies sorgt dafür, dass auch etwas ältere Kinder mit dem Baukasten gerne experimentieren.
Leider muss ich bei der Qualität der Systembausteine etwas meckern. Diese passten teilweise nicht optimal ineinander und waren entweder so lose, dass sie sich von alleine wieder lösten oder man relativ viel Kraft benötigte, um sie zusammenzustecken. Außerdem war in meinem Fall eine kurze Anleitung für das Falten eines Papierfliegers auf Englisch. Eltern, die in ihrer Schulzeit noch Russisch als Fremdsprache hatten oder einfach nicht wirklich gut in Englisch sind, hätten mit dieser Anleitung nicht viel anfangen können.
Vermutlich hatte ich aber mit meinem Baukasten einfach nur Pech gehabt, da derartige Produktionsfehler anscheinen bei anderen Käufern noch nicht vorgekommen sind, wie diverse positive Kundenrezensionen andeuten.
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