Urzeitkrebse gibt es schon seit vielen Jahren in Experimentierkästen und oftmals sind sie für viele Kindern die ersten Haustiere überhaupt. Wer sich ein Experimentierkasten wünscht und damit Urzeitkrebse züchten möchte, sollte sich als erste Gedanken machen, welche Spezies es genau werden soll. Denn eigentlich handelt es sich dabei um eine allgemeine Bezeichnung, mit der die beiden Gattungen Triops und Salzkrebse (genau genommen heißt es Salzkrebschen) gemeint sind. Diese beiden Gattungen unterscheiden sich deutlich vom Aussehen und deren Lebensweise und sollten deshalb nicht miteinander verwechselt werden.
Beim Inhalt der Experimentierkästen, mit denen man die Urzeitkrebse züchten kann, gibt es dagegen keine so großen Unterschiede. Natürlich sind immer die Eier (Cysten) der jeweiligen Gattung dabei, ein mehr oder weniger großes Becken, geeignetes Futter, weitere nützliche Utensilien und entweder Sand für die Triops oder Meersalz für die Salzkrebsen. Wasser ist natürlich nicht mit dabei. Das muss extra in Form von destilliertem Wasser oder stillem Mineralwasser gekauft werden, da normales Leitungswasser für die Aufzucht ungeeignet ist.
Eigenschaften von Triops und Urzeitkrebse
Triops
- leben im Süßwasser
- werden im Durchschnitt 6 cm groß
- werden 4 bis 12 Wochen alt
- haben einen Panzer
- sind Allesfresser
Illustration eines Triops
Salzkrebse
- leben im Salzwasser
- werden 1 bis 2 cm groß
- werden 8 bis 12 Wochen alt
- sie haben eine weißliche bis rosa Farbe
- ernähren sich von Algen und Plankton
Illustration eines Salzkrebs
Einfache Aufzucht und minimaler Pflegeaufwand
Die Aufzucht von Triops und Salzkrebsen funktioniert im Grunde her sehr ähnlich und ist recht simpel: Ein Becken wird mit Wasser befüllt und entsprechend mit Wasseraufbereiter-Pellets oder mit Meersalz präpariert. Für die Triops wird vorher noch der mitgelieferte Sand in das Becken geschüttet. Dann werden die Dauereier in das Wasser getan und nach etwa 12 bis 48 Stunden sollten bereits die ersten Urzeitkrebse aus ihren Eiern schlüpfen.
Da sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal 1 mm groß sind, kann es sein, dass man sie zunächst übersieht und vom Schlüpfvorgang gar nichts mitbekommt. Deshalb sollte man das Becken täglich genau kontrollieren.
Sobald die Urzeitkrebse dann geschlüpft sind, brauchen sie relativ wenig Pflege. Alles, was sie zum Leben benötigen, ist ein bisschen Licht von einer Schreibtischlampe, alle paar Tage Futter, das im Experimentierkasten enthalten ist, ausreichend viel Wasser und ein relativ sauberes Becken. Deswegen sollte man grobe Verschmutzungen jeden Tag entfernen, damit das Wasser nicht kippt und die Tiere darin sterben.
Sind die Urzeitkrebse für Kinder geeignet?
Oft ist es so, dass Kinder gerne Urzeitkrebse züchten würden, die Eltern es aber nicht erlaube. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein. Viele Eltern glauben jedoch, die Verantwortung sei für ihre Kinder zu groß und die ganze Arbeit bliebe dann an ihnen hängen. Hierzu sei aber gesagt, dass sowohl Triops als auch Salzkrebse in der Aufzucht und Haltung sehr einfach zu handhaben sind und dies mit ein bisschen Übung auch die meisten Kinder selbstständig hinbekommen.
Außerdem leben Urzeitkrebse nur wenige Wochen. Selbst Kinder, die normalerweise schnell das Interesse an einer Sacher verlieren, bleiben für gewöhnlich innerhalb dieser Zeitspanne ausreichend motiviert und begleiten die Tiere von Anfang bis Ende mit viel Elan. Das sorgt dafür, dass sie gerne die Verantwortung tragen und mit Freude die Tiere pflegen und versorgen.
Pfützen auf Feldwegen sind ein typischer Lebensraum von Triops.
Schlüpfen aus allen Dauereiern kleine Urzeitkrebse?
Die einfache Antwort darauf lautet nein. Manchmal schlüpfen sogar gar keine Urzeitkrebse. Das kann zwei Ursachen haben: entweder wurde bei der Vorbereitung etwas falsch gemacht und die Qualität des Wasser stimmt nicht oder die Dauereier wollten nicht beim ersten Versuch schlüpfen.
Die Natur hat es so eingerichtet, das die Dauereiern bei schlechten Bedingungen nicht schlüpfen und weiterhin in einem Ruhemodus verharren, bis die Bedingungen besser geworden sind. Und selbst wenn alles passt, schlüpft vergleichsweise nur ein geringer Teil aller Eier beim ersten Versuch. Wer mehr zu den Dauereiern erfahren möchte, sollte sich mal Das Triops Faktenblatt ansehen.
Eine allgemeine Kritik – Becken oft zu klein
Leider musste ich bei den Experimentierkästen immer wieder feststellen, dass die mitgelieferten Becken meiner Meinung nach viel zu klein für eine artgerechte Haltung sind. Je nach Anzahl der geschlüpften Tiere mögen die Standardbecken für die ersten Tage noch reichen, jedoch sollte spätestens nach einer Woche auf ein größeres Becken oder Aquarium gewechselt werden.
Hierzu empfehle ich ein kleines bis mittelgroßes Faunarium, wie es unten auf dem Bild zu sehen ist. Diese kann man bereits für 5 bis 10 Euro im der Tierhandlung oder im Internet kaufen. In der Terraristik dienen sie häufig als Behälter für Futtertiere oder kleinere Reptilien und Amphibien.
